Sportliche Aktivität erhöht Beschäftigungschancen und Einkommen

Der Stellenwert sportlicher Fitness für die Überwindung von Arbeitslosigkeit wird vielfach unterschätzt. Dabei belegen zahlreiche Studien, dass Sport neben der Gesundheit auch die kognitiven und nicht-kognitiven Fähigkeiten fördert – einschließlich sozialer Kompetenzen wie Teamwork, Selbstdisziplin, Ausdauer, Stressbewältigung und Selbstvertrauen. Für IZA World of Labor, eine Online-Plattform des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), hat Michael Lechner diesen Zusammenhang untersucht. Seine Analyse legt nahe, dass die Förderung sportlicher Betätigung als Maßnahme der aktiven Arbeitsmarktpolitik die Wiederbeschäftigungschancen gerade von Langzeitarbeitslosen deutlich steigern könnte.

Mit der Sportausübung geht der Studie zufolge in aller Regel eine gesteigerte individuelle Leistungsbereitschaft und Produktivität einher. Bei Erwerbstätigen kann sich dies positiv auf den individuellen Erfolg am Arbeitsmarkt auswirken und zu Lohnsteigerungen zwischen vier und 17 Prozent führen. Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) für Deutschland belegen beispielsweise ein fünfprozentiges Einkommensplus für Männer, die mindestens einmal pro Woche sportlich aktiv sind. Besonders wirksam sind Sportarten im Freien, doch auch Fitnesstraining zahlt sich aus.

Schon Kinder und Jugendliche profitieren vom Sport durch bessere schulische Leistungen und „Soft Skills“, die sich wiederum positiv auf die späteren Arbeitsmarktchancen auswirken. So zeigen SOEP-Daten ebenfalls, dass Frauen, die bereits als 15-Jährige regelmäßig Sport trieben, im Durchschnitt rund sechs Prozent mehr verdienen.

Aber auch Stellensuchende werden durch die Effekte sportlicher Aktivitäten mit höherer Wahrscheinlichkeit zu intensiveren Suchanstrengungen und selbstbewussterem Auftreten in Bewerbungsverfahren angeregt. Sport sollte dabei allerdings nicht den Zeiteinsatz für die Rückkehr auf den Arbeitsmarkt oder eine Qualifizierung reduzieren, sondern eher „unproduktive“ Zeiten etwa vor dem Fernseher verringern.

„Die gezielte Förderung sportlicher Betätigung könnte als arbeitsmarktpolitische Maßnahme zur Aktivierung von Langzeitarbeitslosen, beispielsweise in Form von Laufgruppen oder Mannschaftsporttraining, durchaus sinnvoll sein“, erklärt Lechner. Auf diese Weise ließen sich die körperliche und geistige Fitness der freiwilligen Teilnehmer steigern sowie deren Teamgeist und Durchhaltevermögen fördern. „Das sind alles Eigenschaften, die auf dem Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle spielen“, so der Ökonom von der Universität St. Gallen.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) kooperiert auf diesem Gebiet seit einigen Jahren mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). Ein „vielversprechender Ansatz“, findet Lechner. Evaluationsstudien müssten nun zeigen, welche konkreten Umsetzungen sich in der Praxis bewährt haben. Denn bislang gibt es zwar einzelne lokale Projekte, aber noch kein flächendeckendes Angebot. Quelle: Institut für Zukunft der Arbeit

Neue Ergebnisse der RKI-Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“

Immer mehr Menschen achten auf ihre Gesundheit: Das ist eines der Ergebnisse der GEDA-Welle 2012 („Gesundheit in Deutschland aktuell“). Seit der ersten Befragung 2003 ist zum Beispiel die Rauchquote bei Frauen und Männern zurückgegangen und die Sportbetätigung gestiegen. Dieser Trend hat sich zwischen 2010 und 2012 nochmals deutlich fortgesetzt. Im Jahr 2012 rauchten 24 % der Frauen (29 % in 2003) und 31 % der Männer (38 % in 2003). Allerdings hat in diesem Zeitraum auch die Verbreitung einiger chronischer Krankheiten zugenommen (zum Teil wegen des gestiegenen Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung). So ist der Anteil von Männern mit Arthrose von 16 % in 2003 auf 20 % in 2012 gestiegen, der Anteil von Frauen mit Arthrose von 23 % auf 28 %.

Bei der GEDA-Welle 2012 des Robert Koch-Instituts (RKI) sind von Februar 2012 bis März 2013 insgesamt 19.294 Teilnehmer aus allen Regionen befragt worden. Die GEDA-Daten geben ein umfassendes Bild des Gesundheitszustands, der Einflussfaktoren auf die Gesundheit sowie der Inanspruchnahme von Leistungen des Gesundheitssystems. Durch den Vergleich mit früheren Erhebungen lassen sich Trends abschätzen.

Die Ergebnisse der 33 Themen (Indikatoren) werden übersichtlich in Faktenblättern dargestellt. Jedes Faktenblatt, von Arthritis bis Zahnvorsorgeuntersuchung, ist identisch gegliedert in Einleitung, Indikator, Kernaussagen, Ergebnisbewertung, Häufigkeitsverteilung (nach Alter, Bildungsgruppe und Geschlecht) sowie regionale Verteilung. Themen, die besonders interessieren, sind dadurch schnell zugänglich. Die Faktenblätter sind auch einzeln auf der RKI-Internetseite abrufbar, zum Beispiel in der Rubrik Gesundheit A-Z. Der GEDA-Bericht kann kostenlos beim RKI bestellt werden und auf den RKI-Internetseiten als Pdf-Datei heruntergeladen werden. Zusätzlich können ab Januar 2015 die Originaldaten für wissenschaftliche Auswertungen als so genannter Public Use File angefordert werden.

Im Internet, im Informationssystem der Gesundheitsberichterstattung des Bundes, sind die wichtigsten Kennziffern von GEDA 2009, 2010 und 2012 in gestaltbaren Tabellen zu finden. Diese Tabellen können hinsichtlich der Gliederungstiefe (Altersgruppen, Geschlecht, Bildungsstatus, Region) verändert und heruntergeladen werden (www.gbe-bund.de). Das Informationssystem umfasst über GEDA hinaus mehr als 100 Datenquellen der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, des RKI und zahlreicher weiterer Institutionen aus dem Gesundheitsbereich.

GEDA 2012 ist Teil des Gesundheitsmonitorings des RKI und ergänzt die Gesundheitsuntersuchungen DEGS (Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland) und KiGGS (Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland). Während in DEGS und KiGGS auch Mess- und Untersuchungswerte erhoben werden und zukünftig Analysen über den Lebensverlauf hinweg möglich sind, liegt der Schwerpunkt von GEDA in der Bereitstellung aktueller Daten, der Möglichkeit der Regionalisierung (für große Bundesländer und Regionen) und der Erstellung von Zeitreihenanalysen. Ziel des Gesundheitsmonitorings ist die kontinuierliche Beobachtung von Gesundheit, Risikofaktoren und Krankheit in der Bevölkerung und die Identifizierung von Trends.

Fußballtrainer entscheiden irrational

Wenn eine Fußballmannschaft unerwartet zurückliegt, treffen Trainer oft falsche Entscheidungen – Internationale Studie zur Verhaltensökonomik

„Wir denken immer, Fußballtrainer seien Meister der Taktik. Wenn ihr Team aber hinter Erwartungen zurückliegt, dann fällen sie zuweilen ungünstige Entscheidungen“, sagt Univ.-Prof. Dr. Daniel Schunk von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Trainer wechseln dann zum Beispiel zu oft offensive Spieler ein, was die Lage noch verschlimmert. Der Wirtschaftswissenschaftler hat zusammen mit Prof. Dr. Leif Brandes von der Warwick Business School in Großbritannien und Prof. Dr. Björn Bartling von der Universität Zürich das Verhalten von Trainern und Spielern in 12 Saisons der deutschen Bundesliga und der britischen Premier League untersucht. Die Ergebnisse erscheinen demnächst in der renommierten Fachzeitschrift „Management Science“.

Die Wissenschaftler werteten 8.200 Spiele mit insgesamt 22.460 Toren, 42.359 Einwechslungen und 30.694 gelben und roten Karten aus. Die Analyse zeigt, dass Fußballtrainer wesentlich häufiger zu einer offensiveren Strategie übergehen, wenn ihr Team unerwartet zurückliegt. Liegt ein Team beispielsweise 0:1 zurück und ist dies nicht erwartet, dann wechseln sie vermehrt Stürmer gegen Verteidiger ein – mit negativen Konsequenzen: Die Tordifferenz verschlechtert sich um 0,3 Tore pro offensivem Wechsel. Das heißt, dass derartige Wechsel die Anzahl der Gegentore stärker erhöhen als die Anzahl der selbst geschossenen Tore, was sich auch in einer um 0,3 verschlechterten Punktzahl für das Team niederschlägt. Wenn ein Rückstand den Erwartungen von Publikum und Trainer entspricht, zeigen sich solche Effekte nicht. Die Erwartungen an die Teams haben die Wissenschaftler anhand von Sportwetten ermittelt.

Die Analyse ergab außerdem, dass die Schiedsrichter bei einem unerwarteten Rückstand wesentlich mehr Regelverstöße ahnden mussten. „Die Spieler haben während dieser Zeit 14 Prozent mehr gelbe oder rote Karten pro Minute erhalten, das ist ein sehr signifikanter Unterschied“, ergänzt Schunk. Wie die Analyse außerdem ergab, wurden mehr Karten für Tätlichkeiten oder für Meckern angezeigt.

Mit ihrer Studie „Expectations as Reference Points: Field Evidence from Professional Soccer“ testeten die Wissenschaftler ein Modell aus der Verhaltensökonomik, einem Forschungsgebiet der Wirtschaftswissenschaften. Das Modell geht davon aus, dass sich Menschen nicht immer rational verhalten, wenn ein Ergebnis hinter ihren Erwartungen zurückbleibt.

„Genau dies sehen wir bei Fußballteams, wenn sie als Favoriten ins Spiel gehen“, sagt Leif Brandes. „Spieler und Trainer erhalten große Summen, um jede Woche vor einem riesigen Publikum zu spielen. Wie wir sehen, kann das psychischen Stress verursachen und irrationales Verhalten auslösen, indem ein zu großes Risiko eingegangen wird, falls die Erwartungen nicht erfüllt werden.“ Die jetzt vorgelegte Studie über die beiden Spitzenligen des europäischen Fußballs zeigt, dass derartige Verhaltensweisen nicht nur unter kontrollierten Laborbedingungen, sondern auch im wirklichen Leben vorkommen. Björn Bartling ergänzt: „Das Ausmaß des Effekts ist enorm. Karten wegen Tätlichkeiten nahmen um 85 Prozent zu, wenn das Team unerwartet zurück lag.“

Damit wird einmal mehr die „klassische“ Modellannahme der Wirtschaftswissenschaften in Frage gestellt, wonach der Mensch als Homo oeconomicus rein nach Gesichtspunkten der rationalen Nutzenmaximierung agiert. Quelle: Johannes Gutenberg-Universität Mainz

 

Deutschland zu träge für die Diabetesprävention

Die deutschen Diabetesverbände schlagen Alarm: 74,6 Proszent der Männer und 84,5 Prozent der Frauen in Deutschland sind gemäß der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) körperlich nicht ausreichend aktiv. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und ihre Trägerorganisationen Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), Verband der Diabetesberatungs- und Schulungsberufe (VDBD) sowie die Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) kritisieren gleichzeitig die „Zahl des Monats“ (1), die vom  Robert Koch-Institut (RKI), einer Behörde im Geschäftsbereich des Bundesgesundheits­ministeriums, Anfang letzter Woche veröffentlicht wurde. Demnach treiben 33,7 Prozent der Bevölkerung keinen Sport.

Hier wird der Eindruck erweckt, als ob die Deutschen im Schnitt körperlich recht aktiv wären.  Die Angaben des RKI legen den Umkehrschluss nahe, dass zwei Drittel der Männer und Frauen sportlich aktiv sind. Das ist aber keineswegs der Fall: Dieselbe Untersuchung belegt, dass nur ein kleinerer Teil der Deutschen, nämlich nur etwa ein Viertel der Männer und Frauen, mit mindestens zwei Stunden pro Woche sportlich aktiv sind.“, sagt Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. „Darüber hinaus belegt ebenfalls dieselbe Untersuchung (2), dass sich drei Viertel der Männer und vier Fünftel der Frauen  in Deutschland insgesamt zu wenig körperlich bewegen, um dauerhaft vor chronischen Krankheiten geschützt zu sein – das ist die eigentliche, nämlich besorgniserregende ‚Zahl des Jahres‘! “, so Danne.

Die Deutsche Diabetes-Hilfe hält es für unverantwortlich, subjektive Einschätzungen aus Befragungen derart selektiv und unkommentiert zu veröffentlichen  und damit „Entwarnung“ für die gesundheitliche Prävention durch mehr körperliche Bewegung zu suggerieren. Denn die im Zweifel konservativen Daten  belegen in der Gesamtschau eindrucksvoll, dass in Deutschland ein inaktiver Lebensstil in weit größerem  Umfang verbreitet ist und dringend politische Maßnahmen auf Bevölkerungs­ebene (6) zur gezielten Förderung der körperlichen Aktivität benötigt werden.

„Moderate Bewegung ist  die entscheidende Größe, wenn es um gesundheitliche Prävention geht, man muss nicht zwingend Sport treiben, um gesund zu bleiben: Schon mehr körperliche Aktivität im  Alltag schützt vor chronischen Krankheiten und gepaart mit gesunder Ernährung auch vor Diabetes Typ 2 “, ergänzt PD Dr. med. Erhard Siegel, Präsident der DDG.

Körperliche  Inaktivität, ungesunde Lebensmittel mit hohen Fett-, Zucker- und Salzgehalten, Tabakkonsum und schädlicher Alkoholkonsum  sind nach Einschätzung der Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsorganisation die vier vermeidbaren Risikofaktoren, die Hauptverursacher der „nichtübertragbaren“, chronischen Krankheiten sind: Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs, Diabetes Typ 2 und obstruktive  Lungenerkrankungen (4,5).

Mit der Ratifizierung der Politischen Deklaration des 1. UN-Gipfels gegen nichtübertragbare Krankheiten 2011 (4) und des Global Monitoring Framework der WHO 2013 (5) hat die Bundesregierung sich unter anderem selbst zu den Zielen verpflichtet, die weitere Zunahme von Adipositas und Diabetes zu stoppen sowie die körperliche Inaktivität der Deutschen um 10 Prozent zu senken.

Die WHO empfiehlt Erwachse­nen pro Woche eine Mindestaktivitätszeit von 2,5 Stunden in mäßig anstrengender Intensi­tät, bei sehr anstrengender Aktivität wer­den 75 Minuten empfohlen. Die jeweili­ge Aktivitätszeit sollte dabei mindestens 10 Minuten am Stück andauern (3).

Literatur:

RKI: Zahl des Monats:

http://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Zahl_des_Monats/Zahl_des_Monats_node.html

  1. Krug S, Jordan S,  Mensink G B M, Müters S, Finger J D, Lampert T: „Körperliche Aktivität“.

Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) Bundesgesundheitsblatt 56: 765-771(2013)

http://edoc.rki.de/oa/articles/repRtQDxaXz2/PDF/29NRTMbhpOAI.pdf

World Health Organisation (WHO): Global recommendations on physical activity for health (2010)

http://whqlibdoc.who.int/publications/2010/9789241599979_eng.pdf

  1. Politische Deklaration, UN –Gipfel zur Prävention und Kontrolle nichtübertragbarer Krankheiten 66/2 (2011): Abs. 43(d)

http://www.who.int/nmh/events/un_ncd_summit2011/en/

  1. World Health Organisation (WHO): NCD Global Monitoring Framework (9 Targets and 25 Indicators)

http://www.who.int/nmh/global_monitoring_framework/en/

  1. World Health Organisation (WHO): A guide for population based approaches to increasing levels of physical activity (2007).

http://www.who.int/dietphysicalactivity/PA-promotionguide-pdf?ua=1

Gesunder Lebenswandel verlängert das Leben um Jahre

Länger leben dank Früchten, viel Bewegung, wenig Alkohol und keinen Zigaretten: Dies zeigt eine neue Studie der Sozial- und Präventivmediziner der Universität Zürich, die erstmals Auswirkungen von Verhaltensfaktoren auf die Lebenserwartung in Zahlen fasst. Die Resultate sollen in die Prävention und die Gesundheitsberatung in den Arztpraxen einfliessen.

Tafel mit der Wahrscheinlichkeit, die nächsten zehn Jahre zu überleben – für 65- und 75-Jährige mit unterschiedlichem Gesundheitsverhalten. Lesebeispiel Zelle oben rechts: Ein heute 75-jähriger Mann, der bei Studienbeginn rauchte, viel trank, sich wenig bewegte und kaum Früchte ass, wird mit 35%-iger Wahrscheinlichkeit die nächsten 10 Jahre noch erleben. Zelle unten links: eine 65-jährige Frau mit positivem Gesundheitsverhalten in allen vier Bereichen wird mit 90%-iger Wahrscheinlichkeit in zehn Jahren noch am Leben sein. (Bild: UZH)

Tafel mit der Wahrscheinlichkeit, die nächsten zehn Jahre zu überleben – für 65- und 75-Jährige mit unterschiedlichem Gesundheitsverhalten. Lesebeispiel Zelle oben rechts: Ein heute 75-jähriger Mann, der bei Studienbeginn rauchte, viel trank, sich wenig bewegte und kaum Früchte ass, wird mit 35%-iger Wahrscheinlichkeit die nächsten 10 Jahre noch erleben. Zelle unten links: eine 65-jährige Frau mit positivem Gesundheitsverhalten in allen vier Bereichen wird mit 90%-iger Wahrscheinlichkeit in zehn Jahren noch am Leben sein. (Bild: UZH)

Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs, Diabetes und chronische Atemwegserkrankungen: Die Häufigkeit dieser nicht-übertragbaren Krankheiten nimmt in den industrialisierten Ländern immer stärker zu. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) erarbeitet deshalb derzeit eine nationale Präventionsstrategie, um die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu verbessern und ein gesünderes Verhalten zu fördern. Ein Augenmerk sind dabei die Hauptrisikofaktoren für diese Erkrankungen, die mit dem persönlichen Verhalten zu tun haben – nämlich Tabakkonsum, ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung und schädlicher Alkoholkonsum.

Vor diesem Hintergrund haben PD Brian Martin und seine Kolleginnen und Kollegen vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM) der Universität Zürich die Auswirkungen dieser vier Faktoren – einzeln und kombiniert – auf die Lebenserwartung untersucht. Erstmals können nun die Folgen eines ungesunden Lebenswandels mit Zahlen dargestellt werden: Wer raucht, viel trinkt, sich nicht bewegt und sich ungesund ernährt, weist epidemiologisch betrachtet ein 2,5-faches Sterblichkeitsrisiko auf gegenüber jemandem, der auf die Gesundheit achtet. Oder positiv formuliert: «Ein gesunder Lebensstil kann einen zehn Jahre jünger erhalten», so Erstautorin Eva Martin-Diener.

Analyse von Daten aus der Schweizer Kohorte

Für die Studie griffen die Forschenden auf Daten aus der Swiss National Cohort zurück. Den Fokus legten die Zürcher Präventivmediziner auf Herz-Kreislauf-Krankheiten und Krebs, da diese in der Schweiz die meisten Todesfälle verursachen. Die Forschenden haben Angaben zu Tabakkonsum, Früchteverzehr, körperlicher Bewegung und Alkoholgenuss von 16’721 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Alter von 16-90 Jahre aus der Zeit von 1977 bis 1993 mit den entsprechenden Todesfällen bis 2008 in Verbindung setzen können. Der Einfluss der vier Verhaltensweisen blieb auch sichtbar, wenn biologische Risikofaktoren wie Körpergewicht und Blutdruck mitberücksichtigt wurden.

«Der Effekt jedes einzelnen Faktors auf die Lebenserwartung ist relativ gross», so Eva Martin-Diener. Am schädlichsten jedoch scheint das Rauchen zu sein: Gegenüber einer Gruppe von Nichtrauchern haben Rauchende epidemiologisch gesehen ein um 57 Prozent erhöhtes Risiko, frühzeitig zu sterben. Der Einfluss von ungesunder Ernährung, wenig Sport und Alkoholmissbrauch zeigt sich in einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko von je rund 15 Prozent. «Erstaunt hat uns das 2,5-fach höhere Risiko bei einer Kombination aller vier Risikofaktoren», erläutert Brian Martin. So liegt die Wahrscheinlichkeit, die nächsten zehn Jahre zu überleben, bei einem 75-jährigen Mann mit allen Risikofaktoren zum Beispiel bei 35 Prozent, ohne Risikofaktoren bei 67 Prozent – bei einer Frau bei 47 beziehungsweise 74 Prozent.

Effekte kommen erst im Alter zum Vorschein

Ein ungesunder Lebenswandel hat gemäss Martin vor allem einen nachhaltigen Einfluss: Während bei den 45- bis 55-Jährigen viel Wein, Zigaretten, ungesunde Ernährung und Bewegungsfaulheit noch kaum Auswirkungen auf die Sterblichkeit zeigen, werden diese bei den 65- bis 75-Jährigen sichtbar: Die Wahrscheinlichkeit, die nächsten zehn Jahre zu erleben ist bei einem 75-jährigen Mann, der keines der vier Risikoverhalten aufweist, mit 67 Prozent genau gleich hoch wie die eines zehn Jahre jüngeren Rauchers, der sich nicht bewegt, sich ungesund ernährt und viel trinkt.

Die Abhängigkeit der Lebenserwartung und der vier Risikoverhaltensweisen für die Altersklassen stellen die Sozial- und Präventivmedizinerinnen und -mediziner in sogenannten Überlebenstafeln dar: Auf einen Blick lässt sich der Einfluss der einzelnen Risikofaktoren und ebenfalls ihr Zusammenwirken auf die Sterblichkeit erkennen. «Die einfach verständlichen Übersichtstafeln können künftig Ärzte in den Praxen bei der Gesundheitsberatung ihrer Patienten unterstützen», ist Eva Martin-Diener sicher, «zudem können sie auch für die politische Diskussion der Präventionsstrategien für nicht übertragbare Krankheiten wichtig sein.»

Die Studie wurde durch die Schweizerische Herzstiftung und die Krebsliga Schweiz mitfinanziert. Sie ist ein Beispiel dafür, wie Kohortenstudien gesundheitspolitisch relevante Resultate liefern können. Quelle: Universität Zürich

Literatur: Eva Martin-Diener, Julia Meyer, Julia Braun, Silvan Tarnutzer, David Faeh, Sabine Rohrmann und Brian W. Martin. The combined effect on survival of four main behavioural risk factors for non-communicable diseases. Preventive Medicine. June, 2014. doi: 10.1016/j.ypmed.2014.05.023

Ein gemeinsamer Haushalt fördert das Nichtrauchen

Raucher, die mit einem Partner in einer gemeinsamen Wohnung zusammenleben, geben den Tabakkonsum eher auf als Partner ohne gemeinsamen Haushalt. Dabei haben Beziehungen ohne Trauschein vergleichbare Auswirkungen auf gesundheitsbewusstes Verhalten wie Ehen, während Partnerschaften, in denen die Beteiligten in getrennten Wohnungen leben, einen geringeren Schutzeffekt mit sich bringen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler am Max-Weber-Institut für Soziologie der Universität Heidelberg, die in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Forschungsprojekt den Einfluss partnerschaftlicher Lebensformen auf das Gesundheitsverhalten untersucht haben. „Unsere Untersuchungsergebnisse weisen darauf hin, dass die schützende Wirkung von Partnerschaft auf dem Mechanismus der sozialen Kontrolle und Unterstützung beruht, der an den gemeinsamen Haushaltskontext geknüpft ist“, erklärt Prof. Dr. Thomas Klein.

In der Wissenschaft ist nach Angaben von Prof. Klein seit längerem bekannt, dass Verheiratete gesünder sind und länger leben als Unverheiratete. Die Neigung zu heiraten ist jedoch stark zurückgegangen. Aus diesem Grund ist das Forscherteam um den Heidelberger Soziologen in seinem vor kurzem abgeschlossenen Projekt der Frage nachgegangen, wie sich die immer zahlreicher werdenden nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften und die Partnerschaften ohne gemeinsamen Haushalt auf das Gesundheitsverhalten auswirken. Für diese Fragestellung werteten die Wissenschaftler Daten aus dem Sozioökonomischen Panel und aus dem Partnermarktsurvey aus. Hierbei handelt es sich um zwei zufallsbasierte Stichproben der deutschen Bevölkerung.

„Der Unterschied bei der Gesundheit und der Lebenserwartung zwischen Verheirateten und Unverheirateten wird häufig auf Unterschiede im Gesundheitsverhalten zurückgeführt“, erklärt Thomas Klein. Am Beispiel des Rauchverhaltens zeigt sich nun, dass der Schutzeffekt bei Partnerschaften an den gemeinsamen Haushalt gekoppelt ist. Dieser ist Voraussetzung für den Mechanismus der sozialen Kontrolle und Unterstützung. „Dabei gibt es in allen Partnerschaftsformen eine Tendenz zur Ähnlichkeit des Rauchverhaltens zwischen den Partnern, die bereits bei der Partnerwahl besteht und durch Anpassungsprozesse während der Beziehung verstärkt wird“, erklärt der Soziologe.

Das Leben in einer Partnerschaft kommt dem Gesundheitsverhalten aber nicht in jeder Hinsicht zugute: Wie die Heidelberger Wissenschaftler bereits in einer früheren Untersuchung festgestellt haben, neigen Personen in Partnerschaften eher zum Dickwerden als Singles, da der Konkurrenzdruck auf dem Partnermarkt fehlt. Ein vergleichbares Muster zeigt sich auch bei sportlichen Aktivitäten, wie Prof. Klein und sein Team jetzt zeigen konnten. Demnach treiben liierte Menschen weniger Sport als zu der Zeit, in der sie partnerlos waren. Dies gilt zwar auch für Partnerschaften ohne gemeinsamen Haushalt, in stärkerem Maße aber für nichteheliche Lebensgemeinschaften und am meisten für Ehen. „Der Einfluss, den eine Partnerschaft auf die Bereitschaft zu sportlicher Aktivität ausübt, hängt dabei nicht nur vom Zusammenleben ab, sondern auch von der Stabilität der Beziehung – wenn es bei Paaren kriselt, haben sie eher wieder einen Anstoß, Sport zu treiben. Das steht im Einklang mit der so genannten ,Heiratsmarkt-Hypothese‘“, erläutert Prof. Klein. Somit versuchen Singles auch durch Sport, ihre Attraktivität auf dem Partnermarkt zu erhöhen. Dagegen gehen vor allem Verheiratete davon aus, nicht wieder auf Partnersuche gehen zu müssen. Quelle: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Publikationen:
Thomas Klein, Ingmar Rapp, Björn Schneider: Der Einfluss der partnerschaftlichen Lebensform auf Rauchverhalten und Körpergewicht. Comparative Population Studies – Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 38 (2013), 649-672.

Ingmar Rapp, Björn Schneider: The Impacts of Marriage, Cohabitation and Dating Relationships on Weekly Self-Reported Physical Activity in Germany: A 19-year Longitudinal Study. Social Science & Medicine, 98 (2013), 197-203.

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Neue Studie zeigt: Mehr Fast-Food-Läden – mehr Übergewicht

Je mehr Fast-Food-Läden sich in der Umgebung der Wohnung, der Arbeitsstätte oder auf dem Weg dorthin befinden, desto dicker sind die Menschen. Dies kam jetzt in einer Untersuchung aus England heraus, die im British Medical Journal veröffentlicht wurde. Weil ungesundes Fast Food damit auch zum Anstieg der Diabeteserkrankungen beiträgt, fordert die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) eine Steuer auf stark zucker- und fetthaltige Lebensmittel.

Immer mehr Menschen essen außer Haus – der schnelle Imbiss zwischendurch ist bequem und spart Zeit. Aber die angebotenen Nahrungsmittel sind nicht immer gesund. Fertiggerichte wie Hamburger, Pizza, Brathähnchen und Pommes frites enthalten häufig mehr Kalorien als dem Körper gut tun. Daher legen Menschen, die täglich viele Gelegenheiten haben, sich mit Fast Food zu ernähren, auf Dauer an Gewicht zu. Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung aus der Grafschaft Cambridgeshire in England.

Der Epidemiologe Thomas Burgoine von der Universität Cambridge hat dort für mehr als 5000 Erwerbstätige die Zahl der Fast-Food-Läden in der Umgebung von Wohnung, Arbeitsweg und Arbeitsplatz bestimmt und mit den Ernährungsgewohnheiten sowie dem Körpergewicht verglichen. Ergebnis: Es bestand eine eindeutige Abhängigkeit zwischen dem Imbiss-Angebot und dem Körpergewicht. „Die Bewohner mit den meisten Imbiss-Gelegenheiten waren fast doppelt so häufig übergewichtig wie Bewohner aus Gegenden mit den wenigsten Fast-Food-Läden“, erklärt Privatdozent Dr. med. Erhard Siegel, Präsident der DDG. Im Durchschnitt hatten die Bewohner 32 Gelegenheiten, sich mit Fast Food zu versorgen.

Übergewicht gehört neben Bewegungsmangel zu den wichtigsten vermeidbaren Risikofaktoren für erhöhte Blutzucker- und Blutdruckwerte. Zusammen mit hohen Blutfetten fördern sie das metabolische Syndrom, das oft mit einem Typ-2-Diabetes einhergeht. „Die heutigen Essgewohnheiten sind eine wichtige Ursache für den Anstieg der chronischen Krankheiten geworden“, so Dr. Dietrich Garlichs.

Der DDG-Geschäftsführer sieht deshalb politischen Handlungsbedarf. „Niemand kann ernsthaft fordern, Fast-Food-Läden zu verbieten“, stellt Garlichs klar. Aber die Politik ist aufgerufen, die Entscheidung für eine gesunde Kost einfacher und attraktiver zu machen. „Wir können beispielsweise durch eine Zucker-Fett-Steuer auf besonders kalorienhaltige Lebensmittel dafür sorgen, dass gesunde Ernährung günstiger ist als etwa Pommes frites“, so Garlichs. „Ein Mineralwasser sollte günstiger sein als ein Softdrink.“ Darüber hinaus sei eine klare Lebensmittelkennzeichnung sowie die Angabe der Kalorienmengen in Restaurants wichtig.

Andere Länder sind hier weiter, ergänzt Siegel. In den USA sei es vielerorts vorgeschrieben, für Imbisse die Kalorienmenge anzugeben. In New York dürfen öffentliche Lokale keine ungesunden Transfette verwenden. Auch in Großbritannien bemüht sich die Regierung um gesünderes Fast Food – die Londoner Verwaltung hat jüngst Richtlinien zur Regulierung von Fast-Food-Läden herausgegeben. In Finnland, Ungarn und Frankreich gibt es bereits Steuern auf  hochkalorische Lebensmittel.

Auch Deutschland sollte nach Ansicht der DDG-Experten Möglichkeiten nutzen, regulierend einzugreifen. „Wenn wir Übergewicht und Diabetes Typ 2 reduzieren wollen, brauchen wir endlich ein wirksames Präventionsgesetz“, so Garlichs. Mehr zu den Forderungen lesen Sie unter www.diabetes-stoppen.de.

Neue Studie: Schulungsprogramme für Herz-Kreislauf-Patienten sind einfach und wirksam

Schulungsprogramme verbessern messbar die gesundheitswirksame körperliche Aktivität und die Lebensqualität von Patienten mit Koronarer Herzkrankheit (KHK) und sind deshalb als vorbeugende Maßnahme („Sekundär-Prävention“) gut geeignet. Das berichtete ein Expertenteam um den Kardiologen Dr. Martin Dürsch (Frankfurt am Main) auf der 80. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim.

Die Studienautoren hatten 367 KHK-Patienten im ambulanten Versorgungsbereich rekrutiert, 181 Patienten wurden Teil der Schulungs- und 186 der Kontrollgruppe. Die Schulungseinheiten wurden mit Unterrichtsmaterialien wie Patientenbroschüre mit Bewegungstagebuch und Unterrichtskärtchen für die schulende Person ausgestattet, die Kontrollgruppe wurde nicht geschult. Alle Studienteilnehmer wurden mittels Aktivitätsfragebogen, Lebensqualitäts-Fragebogen, Ergometrie und BMI-Messungen vor Studienbeginn und nach etwa 6 Monaten verglichen. Fazit: Die geschulte Gruppe zeigte eine Steigerung der gesundheitswirksamen körperlichen Aktivität von 10 MET (metabolisches Äquivalent)/Woche, sie war damit um 31 Prozent aktiver als vor der Intervention. Im Gegensatz dazu betrugen die Werte in der Kontrollgruppe nur 3 MET/Woche bzw. 10 Prozent Zuwachs an körperlicher Aktivität. Im Vergleich der Gruppen zeigte die Schulungsgruppe somit einen um 21 Prozent höheren Zuwachs an körperlicher Qualität.

Die Auswertung der Daten zur Lebensqualität ergab ebenfalls einen signifikanten Unterschied: Die geschulten Patienten bewerteten die Veränderung ihrer Lebensqualität systematisch höher als die Kontrollgruppe. Darüber hinaus waren die Schulungsteilnehmer signifikant besser über kardiovaskuläre Risikofaktoren informiert und erwiesen sich als notfallkompetenter als die Kontrollgruppe. Bei der maximalen ergometrischen Leistungsfähigkeit und dem BMI zeigten sich keine signifikanten Unterschiede.

Mit einem breit einsetzbaren, relativ einfachen Schulungsprogramm könnte dem anhaltenden Trend zum ungesunden Lebensstil bei KHK-Patienten ein wirksames Mittel entgegengesetzt werden, folgern die Studienautoren.

Quelle: DGK Abstract V1272: Dürsch M. et al, Wirksamkeit eines Schulungsprogramms für Patienten mit koronarer Herzkrankheit – Ergebnisse einer Interventionsstudie. Clin Res Cardiol 103, Suppl 1, April 2014 – Pressetext DGK 04/2014

Buchempfehlung: Daniel Goleman – Konzentriert Euch!

Die Lüge vom Multitasking und die Kunst, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

In der heutigen Welt der permanenten Reizüberflutung und Ablenkung fällt es uns immer schwerer, uns noch auf das Einzelne zu konzentrieren. Der renommierte Psychologe und Bestsellerautor Daniel Goleman zeigt, warum wir Dinge niemals gleichzeitig erfassen können und dass die Fähigkeit der Konzentration von zentraler Bedeutung ist, um im Leben erfolgreich und zufrieden zu sein.

Das Handy klingelt, ständig wird uns der Eingang neuer E-Mails angezeigt – auf allen Kanälen stürzen neue Informationen und Reize auf uns ein. Wie oft haben wir das Gefühl, uneffektiv zwischen den Dingen hin und her zu springen und nichts hundertprozentig zu machen. Doch um Leistung zu erbringen und erfolgreich zu sein, müssen wir, wie Daniel Goleman zeigt, unsere Aufmerksamkeit bündeln – sei es im Job, bei der Gestaltung unseres Privatlebens, beim Sport oder in der Politik. Goleman beschreibt anhand zahlreicher Studien und anschaulicher Fallbeispiele die neuesten neurobiologischen Erkenntnisse über Konzentrationsfähigkeit und wie sie jeder verbessern und damit souveräner seine Ziele im Leben verwirklichen kann. So müssen wir nicht länger Getriebene einer reizüberfluteten Zeit sein, sondern können das Bestmögliche aus uns herausholen.

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